endlich Klaviertechnik für Kinder: Tastenforscher (Rezension)

14:51
Tastenforscher

dieses Buch ist so toll, dass ich gar nicht weiß, wie ich anfangen soll. ach ja: es geht um: „Tastenforscher. Kreative Übungen zur Erlangung einer sicheren Klaviertechnik“, verfasst von Martina Hussmann und Guido Klaus und erschienen 2014 im Holzschuh-Verlag Manching.

keine Probeseite, die man im Internet findet, kann auch nur annähernd einen Eindruck vermitteln von der Vielfalt und den kreativen Ideen, mit denen Kinder hier richtig spielerisch an eine umfassende Klaviertechnik herangeführt werden.

wow… eine uneingeschränkte Empfehlung

Tastenforschereigentlich ist es auch schon keine Heranführung mehr, denn man kann diese Übungen gar nicht „oberflächlich“ spielen. sie sind so wunderbar erfunden, erklärt und mit den passenden Bildern versehen, dass die Techniken auf jeder einzelnen Seite in Fleisch und Blut übergehen.

und auch wenn ich normalerweise durchaus kritisch rezensieren kann, möchte ich hier einfach nur eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen für alle Kinder quer durch die Bank, jung oder alt, langsam oder schnell.

warum?


die „Tastenforscher“ sind keine Klavierschule, sondern ganz kleine Übungen, die man leicht auswendig spielen kann und die damit sogar zu einem großen Teil schon für meinen Vierjährigen geeignet sind.

in diesen Übungen sind vier Bereiche des Buches, „Fingerfitness“, „Improvisation“, „Musiktheorie“ und „Rhythmustraining eng mit einander verflochten. diese Untergliederung, so wie sie auf der Umschlagseite angekündigt wird, finde ich eher irreführend. bei „Fingerfitness“ geht es nämlich gar nicht nur um die Finger, sondern auch um den Arm und das Handgelenk. „Musiktheorie“ wird nur auf den letzten Seiten „trocken“ zusammengefasst und ansonsten durchs ganze Buch hindurch im Zusammenhang mit der Technik, mit der man sie spielt (Terzen zum Beispiel im „Terzenwatschelgang“), automatisch mitgelernt. und jede einzelne Übung ist so toll veranschaulicht, dass man es eigentlich gar nicht falsch machen (oder lehren!) kann.

„kontemplativ“ fällt mir dazu noch ein. dadurch, dass die Übungen so kurz und fokussiert sind, versenkt man sich ganz automatisch in sie. fast immer wird das gleiche Muster Tonschritt für Tonschritt nach oben oder unten transponiert. das hat etwas Meditatives, nicht im religiösen Sinne, sondern dahingehend, dass man sich völlig auf die Arme, Handgelenke, Finger und den daraus resultierenden Klang konzentriert.

aber ihr wollt die Katze ja nicht im Sack bestellen…

daher würde ich euch gern einen Überblick verschaffen, was dieses Buch alles bietet. allerdings ist das unmöglich, denn hierzu bietet es zu Vieles – und zu viel Verschiedenartiges.

neben dem Terzenwatschelgang gibt es allein zum Thema Terzen z.B. noch „Kletteräffchen“, „Ein Vogelpärchen hüpft auf den Ästen auf und ab“, „Lustige Eichhörnchen“ und „Das fleißige Eselchen“.

um es nun ganz kurz zusammenzufassen, ohne dem Buch wirklich gerecht zu werden:

die ersten Seiten fangen gleich mit dem Grundlegenden an: schwerer Arm – leichter Arm. zu Letzterem finden wir „Mondsprünge“, „Astronauten-Tänzchen“ und „Mondterzen“ (schon wieder Terzen in anderer Verpackung!).

danach kommt auf Seite 13, noch vor dem Staccato, bereits das Abphrasieren (schwer-leicht) – und kein Liedchen, das das Kind von nun an spielt, wird klingen wie vorher.

sobald der schwere und der leichte Arm sowie die Phrasierungen gemeistert sind, widmet sich das Buch der Fingerfitness. wem es nun vor Fingerübungen graust, weil er den „praktischen Czerny“ nie zu schätzen gelernt hat, der wird stattdessen von Stückchen wie „Federball spielen“, „In der Tropfsteinhöhle“, „Auf dem Hüpfball“, „Der Tausendfüßler schlüpft aus“ oder „Ein Krokodil gähnt“ überrascht.

die Fingerfitness nimmt den meisten Raum im Buch ein. es folgen die schon erwähnten Seiten über Musiktheorie und danach vier Seiten Rhythmustraining, in dem nicht gespielt, sondern nur geklopft wird.

ein weiterer Versuch, einen Überblick zu geben, findet sich auf der Rückseite des Buches:

  • schwerer Arm / leichter Arm
  • Legato und staccato
  • 3-, 4- und 5-Ton-Übungen
  • Intervall-Übungen
  • Doppelgriffe
  • Tonrepetitionen

ansonsten kann ich abschließend nur auf diese Rezension verweisen, der ich von ganzem Herzen zustimme und euch das Buch noch einmal wärmstens empfehlen!

eure musikalische Tigermama

hat dir dieser Beitrag gefallen? dann teile ihn doch!
Share on Facebook
Facebook
Pin on Pinterest
Pinterest
Tweet about this on Twitter
Twitter
Print this page
Print
Email this to someone
email

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.